Für mich gibt es kaum eine bessere Möglichkeit, die Stadt und ihre grüne Umgebung zu entdecken, als auf zwei Rädern. Hamburg ist nicht nur eine der grünsten Großstädte Deutschlands, sondern bietet auch eine Fülle an wunderschönen Radwegen, die sowohl für gemütliche Fahrten als auch für sportliche Touren perfekt geeignet sind.
Ich euch mit auf meine drei liebsten Radtouren in Hamburg, die ich selbst mehrfach gefahren bin und immer wieder aufs Neue genieße. Außerdem stelle ich euch vier weitere empfehlenswerte Routen vor, die ich oft weiterempfehle. Neben der Routenbeschreibung gebe ich praktische Tipps zu Ausstattung, Sicherheit, Serviceangeboten, Besonderheiten vor Ort, Vor- und Nachteilen, Anreise und günstigen Buchungsmöglichkeiten für Leihräder.
Meine Lieblingsradtouren in Hamburg – Persönliche Erfahrungen
1. Die Elbvororte-Route: Von Altona bis Blankenese
Beschreibung der Strecke
Diese etwa 25 Kilometer lange Strecke führt entlang der Elbe durch einige der schönsten und wohlhabendsten Stadtteile Hamburgs. Von Altona aus fahre ich zunächst am Elbpark Entenwerder vorbei, genieße den weiten Blick auf die Elbe und die vorbeiziehenden Schiffe. Weiter geht es Richtung Övelgönne, wo ich immer gerne eine Pause an den historischen Strandhäusern einlege – ein kleines Stück Hamburg, das fast wie Urlaub am Meer wirkt.
Die Tour endet schließlich im malerischen Blankenese, einem ehemaligen Fischerdorf mit verwinkelten Gassen und Treppenwegen, das sich auf steilen Hügeln oberhalb der Elbe erstreckt.
Persönliche Erlebnisse und Highlights
Was ich an dieser Route besonders liebe, ist die Kombination aus städtischem Flair und Naturidylle. Gerade am Wochenende sind die Elbvororte ein lebendiger Treffpunkt für Hamburger jeden Alters. Das gemütliche Flair in Blankenese lädt zum Flanieren ein, und ich gönne mir oft ein Eis im „Eiscafé Da Toni“ (Elbchaussee 561), das mit hausgemachten Sorten punktet.
Service & Ausstattung
Entlang der Strecke gibt es mehrere Radservicestationen, an denen man kleinere Reparaturen selbst vornehmen kann. Die Strecke ist gut ausgeschildert und weitgehend autofrei, was das Radfahren sicher und angenehm macht.
Vor- und Nachteile
- Vorteile: Wunderschöne Landschaft, abwechslungsreiche Szenerie, zahlreiche Einkehrmöglichkeiten.
- Nachteile: Gerade in der Hochsaison können einige Abschnitte, vor allem in Övelgönne, recht voll werden. Einige Steigungen zum Ende der Tour erfordern etwas Kondition.
Anreise & Erreichbarkeit
Startpunkt Altona ist optimal mit der S-Bahn (S1, S11) oder Regionalbahn erreichbar. Parkmöglichkeiten gibt es am Bahnhof für diejenigen, die mit dem Auto anreisen.
Leihrad-Verleih
An mehreren Stationen im Altonaer Bereich befinden sich „Nextbike“-Leihräder, die über die App „Nextbike“ buchbar sind. Eine Tageskarte kostet ca. 12 Euro, was ich für diese Strecke absolut fair finde.
2. Hamburger Stadtpark-Loop: Natur mitten in der City
Beschreibung der Strecke
Der Stadtpark ist für mich eine grüne Oase und ideal für eine entspannte Rundfahrt. Die Strecke umfasst ca. 15 Kilometer und führt rund um den Park mit seinen weitläufigen Wiesen, dem Planetarium und dem See.
Ich starte meist an der U-Bahn-Station Saarlandstraße und fahre dann gemütlich durch den Park, vorbei am Grillplatz, dem Parkrestaurant und dem großen Spielplatz, der vor allem Familien begeistert.
Persönliche Erlebnisse und Highlights
Was diesen Loop so besonders macht, ist die entspannte Atmosphäre und die Möglichkeit, jederzeit Pause zu machen, sich am See zu erfrischen oder die vielen Sportler zu beobachten. Das Planetarium ist zudem ein kulturelles Highlight, das ich immer wieder gerne besuche – vor allem nach der Radtour.
Service & Ausstattung
Der Park bietet zahlreiche Fahrradständer und öffentliche Toiletten. Für kleinere Reparaturen sind auch hier Servicestationen vorhanden. Zudem sind die Wege sehr gut gepflegt und auch für Kinder gut geeignet.
Vor- und Nachteile
- Vorteile: Sehr familienfreundlich, ruhige Atmosphäre, tolle Infrastruktur.
- Nachteile: Weniger spannend für Radfahrer, die lange und anspruchsvolle Strecken suchen.
Anreise & Erreichbarkeit
Sehr gut erreichbar mit U3 (Station Saarlandstraße) oder Buslinien 25 und 39.
Leihrad-Verleih
Auch hier ist Nextbike präsent, ebenso wie Lime-Scooter, die teilweise als Alternative genutzt werden können.
3. Die Alster-Rundfahrt: Hamburgs Herz vom Wasser aus erleben
Beschreibung der Strecke
Die etwa 20 Kilometer lange Rundfahrt um die Außenalster gehört für mich zu den absoluten Klassikern unter den Hamburger Radtouren. Die Route ist flach, abwechslungsreich und führt durch Parks, vorbei an Cafés und historischen Villen.
Ich starte meistens am Jungfernstieg, wo ich vorher noch einen Kaffee bei „Café Paris“ (Johanniswall 6) genieße, bevor ich mich auf den Weg mache. Die Strecke verläuft entlang der Alster und bietet wunderschöne Ausblicke auf die Skyline der Stadt.

Persönliche Erlebnisse und Highlights
Diese Tour ist für mich wie eine kleine Flucht mitten in der Stadt. Das Wasser glitzert in der Sonne, und ich treffe oft andere Radfahrer, Jogger oder Familien, die den Tag genießen. Ein Highlight ist der Besuch im „Alsterperle“ an der Außenalster, wo ich mir eine kalte Limo gönne.
Service & Ausstattung
Die Strecke ist top gepflegt, es gibt viele Sitzgelegenheiten und öffentliche Toiletten. Auch hier sind Leihräder und E-Scooter leicht verfügbar.
Vor- und Nachteile
- Vorteile: Perfekt für alle Fitnesslevels, zahlreiche Cafés und Parkanlagen, sehr sicher.
- Nachteile: Relativ voll, vor allem an sonnigen Wochenenden.
Anreise & Erreichbarkeit
Jungfernstieg ist einer der zentralsten Punkte Hamburgs, erreichbar mit U1, U2, U4 und diversen Buslinien.
Leihrad-Verleih
Nextbike und Donkey Republic bieten hier umfangreiche Leihradsysteme, die ich regelmäßig nutze.
Weitere empfehlenswerte Radrouten in Hamburg
Neben meinen persönlichen Favoriten möchte ich euch vier weitere Radtouren empfehlen, die ich immer wieder weiterempfehle.
4. Die HafenCity-Tour – Urbanes Flair und moderne Architektur erleben
Diese Tour führt durch die modernste Hamburger Hafengegend mit beeindruckender Architektur, vielen Cafés und dem berühmten Elbphilharmonie-Platz.
- Geografische Lage: Start am Baumwall U-Bahn Station.
- Vorteile: Urbanes Feeling, tolle Fotomotive, zahlreiche Gastronomie-Angebote.
- Nachteile: Teilweise Baustellen, viele Fußgänger.
5. Finkenwerder & Elbinsel-Runde – Natur und Fischerdorf-Charme
Diese Route ist etwas länger und führt ins idyllische Finkenwerder, mit Fischrestaurants und einem authentischen maritimen Flair.
- Geografische Lage: Start an Finkenwerder Fähre.
- Vorteile: Naturnah, ruhige Straßen, Fisch-Spezialitäten.
- Nachteile: Einige Straßenabschnitte ohne Radweg.
6. Ohlsdorf Friedhof & Park – Friedliche Radfahrt mit Geschichte
Der größte Parkfriedhof der Welt ist auch ein wunderbarer Ort für eine ruhige Radtour zwischen alten Bäumen und historischen Grabstätten.
- Geografische Lage: Start an U-Bahn Station Ohlsdorf.
- Vorteile: Ruhig, grün, geschichtsträchtig.
- Nachteile: Kein echter Rundweg, eher Spazierfahrt.
7. Das Alstertal – Grüne Lunge am Stadtrand
Diese Route führt hinaus ins grüne Alstertal mit Wäldern, Flüssen und kleinen Dörfern.
- Geografische Lage: Start an Poppenbüttel S-Bahn.
- Vorteile: Natur pur, sportlich anspruchsvoll.
- Nachteile: Etwas Entfernung zum Stadtzentrum.
Ausstattung und Sicherheit – Meine Ausrüstungstipps
Für jede Tour in Hamburg empfehle ich folgende Ausrüstung:
- Helm (auch wenn nicht vorgeschrieben, für die eigene Sicherheit ein Muss)
- Fahrradbeleuchtung (für Dämmerung und Tunnel)
- Wetterfeste Kleidung, da das Hamburger Wetter oft wechselhaft ist
- Kleine Reparatursets oder Pumpe (vor allem bei längeren Touren)
- Handy mit Navigations-App und Nextbike-App für Leihräder
- Wasserflasche und Snacks für unterwegs
Radfahren in Hamburg ist ein Erlebnis für alle Sinne – und mehr!
Für mich ist Radfahren in Hamburg nicht einfach nur eine Fortbewegungsart, sondern ein echtes Lebensgefühl. Die Stadt zeigt sich auf dem Fahrrad von ihrer lebendigsten, abwechslungsreichsten und gleichzeitig entspanntesten Seite. Jeder Tritt in die Pedale bringt neue Eindrücke – mal das sanfte Rauschen der Elbe, mal das bunte Treiben in den urbanen Hotspots.
Persönliche Tipps für ein gelungenes Hamburger Radabenteuer
• Timing ist alles: Wenn du möglichst entspannt unterwegs sein möchtest, vermeide die Stoßzeiten morgens und abends. Frühmorgens vor 9 Uhr ist die Stadt meist noch ruhig und der Blick auf die aufgehende Sonne über der Alster einfach magisch.
• Pausen richtig planen: Ich liebe es, meine Touren mit kleinen kulinarischen Highlights zu verbinden. An der Elbe gibt es zahlreiche Fischbrötchenbuden, die gerade mittags tolle, frische Snacks bieten – perfekt für eine kurze Verschnaufpause. Mein Favorit ist das „Fischereihafen Restaurant“ in Övelgönne, wo der Matjes zu den besten der Stadt gehört.
• Regenfeste Ausrüstung nicht vergessen: Hamburg und Regen gehören zusammen wie Radfahren und Bewegung. Ein leichter, atmungsaktiver Regenponcho und wasserdichte Fahrradschuhe sind meine Must-Haves, um auch bei einem kurzen Schauer gut geschützt zu sein.
• Technik nutzen: Neben der Nextbike-App nutze ich häufig Komoot oder Google Maps mit der Fahrradnavigation, um auch weniger bekannte Wege zu entdecken. Außerdem empfehle ich, vor der Tour den Akku deines Handys zu checken und ggf. eine Powerbank mitzunehmen.
• Gruppen- oder Solo-Tour? Hamburg macht beides Spaß! Wenn du alleine unterwegs bist, genieße die Ruhe und deine eigene Geschwindigkeit. In der Gruppe dagegen ist das Radfahren oft geselliger – viele Radtourenveranstaltungen bieten auch geführte Touren an, zum Beispiel die „Hamburg Bike Tour“ oder spezielle Themenfahrten wie kulinarische Routen.

Hamburgs Radfreundlichkeit weiter verbessern
Was ich persönlich noch toll fände, wären mehr überdachte Fahrradparkplätze, vor allem an Bahnhöfen und in Einkaufszentren. Hier hat Hamburg bereits einiges getan, aber in manchen Ecken könnte die Infrastruktur noch besser sein. Auch mehr Radschnellwege, die ohne Ampeln und Kreuzungen auskommen, würden vielen Radfahrern das Leben leichter machen.
Nachhaltig unterwegs sein – mein Plädoyer fürs Fahrrad
Für mich ist das Fahrrad nicht nur ein Fortbewegungsmittel, sondern auch ein Statement für Nachhaltigkeit und Lebensqualität. Gerade in einer Stadt wie Hamburg, die sich dem Klimaschutz verschrieben hat, ist Radfahren eine der einfachsten und effektivsten Möglichkeiten, einen Beitrag zu leisten.
Wer einmal Hamburg vom Fahrrad aus erlebt hat, wird verstehen, warum ich immer wieder komme und warum ich es jedem nur empfehlen kann. Es ist die Freiheit, der Wind im Gesicht, das Gefühl, mitten im Leben zu sein – und gleichzeitig die Nähe zur Natur.
In diesem Sinne: Helm auf, Sattel hoch – und viel Freude beim Entdecken der wunderbaren Hansestadt Hamburg auf dem Fahrrad!