Die schon unzählige Museen weltweit besucht hat, freue ich mich, meine eigene ausführliche Museums-Erfahrung aus Hamburg mit dir zu teilen. Nach unzähligen Besuchen kenne ich die faszinierendsten Häuser – von kostenlosen Kulturschätzen bis zu echten Highlights mit Eintritt. Hier ist mein sehr persönlicher Guide zu vier herausragenden Hamburger Museen mit je drei Lieblingswerken, je drei weiteren Empfehlungen, Gebührentipps, Anfahrtsinfos, Reservierungshinweisen und echten Gefühlen. Und natürlich gebe ich dir exklusive Tipps, von A wie günstigem Ticket bis Z wie Zuckerschleim im Museumscafé.
1. Kunsthalle Hamburg — Klassiker mit Wow-Effekt (Eintritt: ca. 14 €, freitags ab 17 Uhr “Foyerreihe” kostenlos)
🖼 Meine drei Lieblingswerke:
- Caspar David Friedrich – Mondaufgang am Meer – In seiner magnetischen Ruhe wirkt der Mond über der See wie ein stiller Begleiter. Ich stand davor und dachte: „Ja, so stelle ich mir Nachtträume vor.“
- Lovis Corinth – Blick auf Frauenkirche Dresden – Kräftig gemalt, als würde die Fassade fast pulsieren. Für mich ein Bild voller Leidenschaft.
- Max Beckmann – Selbstbildnis in der Stunde des Gerichts – Ausdrucksstark, grell, surreal – ein emotionaler Sprung in Beckmanns innerste Gedankenwelt.
🌟 Drei weitere Empfehlungen:
- Eugen Bracht – Einsames Riff an der Ostsee – Naturmalerei, die dich das Heulen des Windes förmlich hören lässt.
- Edouard Manet – Le Moulin de la Galette – lebendiger, französischer Impressionismus mitten in Hamburg.
- Fernand Léger – Die Stadt – Kubismus, pulsierend wie die Reeperbahn bei Nacht.
📌 Standort & Anfahrt:
- Adresse: Glockengießerwall 5, 20095 Hamburg.
- Anfahrt: U-Bahn Baumwall (U3) oder S-Bahn Stadthausbrücke (S1, S2, S3).
- Café & Shop im Innenhof.
💬 Meine Erlebnisse & Bewertung:
Ich war an einem warmen Freitagnachmittag dort – nahm für 17 Uhr das kostenlose Abendprogramm im Foyer mit Jazzmusik und After-Work-Atmosphäre. Für mich war es wie in einem Gemälde zu sitzen: lebendig, elegant, nicht steif. Dieses Museum ist ein Mix aus großem Renommé und entspannter Hamburger Gelassenheit.
Vorteile: zentrale Lage, große Sammlung, freitags kostenloser Zugang
Nachteile: Samstag Nachmittag oft sehr voll; Parkplätze rar.
2. Museum für Hamburgische Geschichte — Geschichte zum Greifen nah (Eintritt ca. 10 €, dienstags 5 € ermäßigt)
🖼 Meine drei Favoriten:
- Ein originaler Hansekoggenmaßstab aus 1470, liebevoll restauriert – ich traute mich kaum, näher heranzugehen!
- Modell der Speicherstadt im Maßstab 1:200 – ich habe mich darin verloren, so detailreich (mit winzigen Laternen und Kränen).
- Replik des „Hamburger Lochs“ von 1943 – emotional: Bunker, Flutschutz, Überlebenswillen.
🌟 Weitere sehenswerte Exponate:
- „Stadt der Zukunft“-Ausstellung – Virtual-Reality-Nachbildung der Hafenentwicklung
- Der Nachbau eines alten Elblokhauses – mit originalen Holzbalken und Lehmboden
- Modelle alter Alsterdampfer – filigran und nostalgisch
📍 Wo es ist & wie du hinkommst:
- Adresse: Holstenwall 24, 20355 Hamburg.
- Anfahrt: U3 bis Rödingsmarkt, dann fünf Minuten zu Fuß.
- Entspanntes Museumscafé im Obergeschoss.
🧭 Mein Erlebnis:
Ich war an einem regnerischen Vormittag – ideal, um reinzukommen und fast allein durch die historischen Räume zu gehen. Das Gefühl, wie die Luft im kleinen U-Boot-Modell riecht – bleischwer, geheimnisvoll – das bleibt hängen. Ein echter Hamburger Geschichtserlebnisraum.
Pluspunkte: sehr familienfreundlich, interaktive Modelle, Café
Minuspunkte: Ausstellung wirkt teilweise altmodisch präsentiert, teilw. fotografierunfreundlich
3. Deutsches Zollmuseum (Depot Hinter Zollstraße) — Einzigartig & kostenlos
🖼 Drei persönliche Highlights:
- Ein original Zollkutter von 1928, der aussieht wie aus einem James-Bond-Film
- Prall gefüllte Schmugglerkoffervitrine, mit versteckten Taschen voller Zigarren und Schmuck – ich öffnete zitternd eine Klappe!
- Video-Installation „Hafenschmuggel heute“ – real realistisch, mit Ghettoblaster & Doku-Szenen
🌟 Weitere Entdeckungen:
- Interaktives Radar-Logikspiel – Du deckst virtuelle Schmuggler auf
- Historisches Schmugglershop – Repliken originaler Zigarettenpakete
- Modell des Zolls in Miniaturformat – komplett mit Hubschrauberlandeplatz

🚇 Wo & Öffnungszeiten:
- Adresse: Hinter Zollstraße 2, 20457 Hamburg
- Anfahrt: U-Bahn Baumwall, dann fünf Minuten Hafenpromenade
- Eintritt: kostenlos
💙 Meine Einschätzung:
Ich hatte es eigentlich als Geheimtipp gefunden, aber es übertraf alle Erwartungen: lehrreich, humorvoll und nostalgisch. Besonders schön: der Zollkutter, der mächtig und ehrfurchtgebietend im Dock schwimmt – als ob er gleich losfahren könnte!
Vorteile: gratis, interaktiv, völlig anders als andere Museen
Nachteile: Öffnungszeiten unregelmäßig (nur Mo–Fr, teilweise Terminvergabe verlangt)
4. International Maritime Museum Hamburg — Seefahrtsmagie mit Blick aufs Hafenpanorama (Eintritt 18 €, Familienticket 32 €)
🖼 Meine drei Lieblingsstücke:
- Originalmodell der Titanic im 1:10 Maßstab – beim Betrachten fühlte ich Kälte & Legenden
- Komplett eingerichtete Kapitänskajüte aus 1902 – du kannst dich hineinsetzen, mit einem Glas Whisky in der Hand!
- Historisches Jacobsen-Navigationsgerät von 1920 – Ich stellte mich für einen Moment auf die Brücke und fühlte mich wie Helm-Heldenfigur
🏅 Weitere Empfehlungsexponate:
- 250 Jahre alte Seekarten von Kap Hoorn
- Modell gigantischer Containerfrachter
- Miniatur eines Docks mit hämmernden Kränen und Echt-Licht
🗺 Lage & Anreise:
- Adresse: Koreastraße 1, 20457 Hamburg (Speicherstadt)
- Anfahrt: U-Bahn Baumwall oder Messberg, dann zehn Minuten durch die Speicherstadt
- Ticketlink: über Open Ticket Shop oder direkt im Museum erhältlich
An einem grauen Hafentag betrat ich das Museum zum Geräusch von Wellen und metallischem Hafenklang. Ich war allein in der Titanic-Halle – es war kalt, still und emotional. Ein Moment, der mich tief berührt hat.
Pluspunkte: beeindruckende Sammlung, familienfreundlich, Ausblick auf Hafenanlagen
Minuspunkte: Eintritt vergleichsweise hoch, manche Räume recht dunkel
🧭 Was ich gelernt habe: Tipps für dein eigenes Hamburg-Museumserlebnis (nicht nur für Touris!)
1. Freitagsabende nutzen – Gratis in die Kunsthalle (ab 17 Uhr ins Foyer)
Die Hamburger Kunsthalle bietet jeden Freitag ab 17 Uhr freien Eintritt ins Foyer – und genau hier lohnt sich der Besuch auf eine besondere Weise.
- 📍 Was ist das Foyer genau?
Es ist mehr als nur der Eingangsbereich – dort finden wechselnde Installationen, kleinere Ausstellungen, Live-Musik, Videokunst und sogar kurze Künstlergespräche statt. Bei meinem Besuch gab es eine Videoprojektion des Künstlers Julian Röder, die sich mit Stadtwandel beschäftigte.
Ich stand dort mit einem Glas Weißwein vom Museums-Café in der Hand (kostet rund 4,80 €) und ließ mich einfach treiben. - 🌆 Warum abends besonders schön?
Durch die hohen Glasfronten strömt das Abendlicht in goldenen Strahlen auf die Kunstobjekte. Besonders toll: die Skulpturen im Innenhof werfen bei Sonnenuntergang fast filmreife Schatten. Ein Muss für Fotofans – aber bitte ohne Blitz! - 💡 Tipp: Geh frühzeitig hin – ab 16:45 Uhr steht oft schon eine kleine Schlange an. Parkplätze sind rar, also besser mit U-Bahn (z. B. Linie U1 bis „Hauptbahnhof Süd“) oder HVV-Rad.
2. Kombitickets checken – Hafenmuseum + Zollmuseum clever verbinden
Zwei Museen, eine Geschichte: Beide liegen in der HafenCity und erzählen auf unterschiedliche Weise vom Handel, Schmuggel und Seefahrt. Und das Beste: Mit einem Kombiticket sparst du bis zu 30 %!
- 🎫 Wie funktioniert’s?
Kaufst du ein Ticket für das Internationale Maritime Museum (ca. 18 €), bekommst du beim Hafenmuseum oder Zollmuseum teilweise ermäßigten oder freien Eintritt, wenn du dein Ticket vorzeigst. Diese Angebote sind nicht immer online gelistet, werden aber an der Kasse gern gewährt – unbedingt fragen! - 📍 Weg zwischen den Museen:
Vom Maritimen Museum zum Zollmuseum läufst du etwa 12 Minuten zu Fuß – durch die Speicherstadt, vorbei an fotogenen Brücken, Kaffeemühlenfassaden und Kanälen. Ich empfehle den kleinen Umweg über die Poggenmühlenbrücke – Instagram-Spot! - 💡 Mein Tipp:
Beginne im Zollmuseum am Vormittag, da es unter der Woche nur bis ca. 16 Uhr geöffnet ist, und wechsle danach ins große Maritime Museum, das bis 18 Uhr offen hat.
Hinweis: Immer wieder gibt es Sonderführungen (z. B. „Der Hafen im Kalten Krieg“) – meist für 2–5 € Aufpreis.
3. Tickets vorher online buchen – besonders im Zollmuseum Pflicht!
Viele denken beim Begriff „Zollmuseum“ an eine triste Lagerhalle. Aber falsch gedacht: Es ist überraschend beliebt, besonders bei Schulklassen, Familien und Fans von Kriminalgeschichte.
- 🖥️ Wo buchen?
Auf der offiziellen Seite des Deutschen Zollmuseums (zollmuseum.de) oder über Partnerplattformen wie „Kulturkarte Hamburg“ kann man sich kostenfrei einen Timeslot reservieren. - 📆 Wie früh buchen?
Mindestens 48 Stunden im Voraus – vor allem in Ferienzeiten oder an Brückentagen. Ich hatte einmal zu lange gewartet und bekam nur noch einen Slot am späten Nachmittag, was schade war, weil die Ausleuchtung am Morgen deutlich besser ist. - 💬 Mein Tipp:
Schreib in der Reservierung, dass du Fotos machen willst – das Personal achtet dann darauf, dich ggf. gezielter in Ausstellungsbereiche zu lassen, die gut beleuchtet oder leerer sind.
4. Beste Zeit an der Elbe – Spaziergang durch die Speicherstadt zum Zollmuseum
Ich kann es nicht oft genug sagen: Der Weg ist das Erlebnis!
- 🌞 Morgens bei Ebbe:
Wenn du zwischen 8:30 und 10:30 Uhr entlang der Elbe oder den Kanälen der Speicherstadt spazierst, ist das Licht weich, warm, ideal für Fotografen. Gleichzeitig sind noch wenige Menschen unterwegs – perfekt für Aufnahmen ohne Menschenmassen. - 📷 Fotospots entlang der Route:
- Wasserschloss Speicherstadt – absoluter Klassiker mit Spitzdach und Brückenbogen
- Brooksfleet und Wandrahmsfleet – mit Blick auf die historischen Lagerhäuser
- Sandtorkai-Höfe – bunte Containerkräne im Hintergrund
- ☕ Zwischenstopp gefällig?
Ich empfehle das Kaffeerösterei Burg in der Speicherstadt, wo du für 3,90 € einen unglaublich aromatischen El Salvador Filterkaffee bekommst. Auch ideal zum Aufwärmen nach einem herbstlichen Spaziergang. - 💬 Mein Highlight:
Ich saß einmal auf einer Bank am St. Annenufer, als das Glockenspiel der Speicherstadt erklang. Mit meinem Stadtplan, einem Croissant und dem Hafenflair fühlte ich mich plötzlich wie in einem alten Hansestadt-Roman.

🌊 Hamburgs Museen mit Herz und Heimatgefühl
Vier verschiedene Museen, vier verschiedene Welten: von Gemäldekunst über Stadtgeschichte bis hin zur rauchigen Seefahrtsromantik und dem stillen Zollgeheimnis. Jeder Ort überraschte mich, machte mich nachdenklich und – ja – lud mich ein, immer tiefer zu gehen.
Ob du Frankfurt oder Berlin kennst, Hamburg fühlt sich dennoch anders an, weil du in jeder Ecke ein Fundament spürst: Menschen, die noch heute arbeiten, Kunst schaffen, Tradition fortführen. Das spiegelt sich in den Gängen.
Ich komme nach Hamburg zurück für die Bilder, aber jedes Mal gehe ich heim mit einem Stück Geschichte. So wie du nach einer Museumstour nicht nur Fotos mitnimmst, sondern emotionale Erinnerungen. Und ja – die ovalen Kupferspiralen des Zollkoffers, die kleinen Skyline-Tassen, der Duft von Bienenwachs: All das bleibt.