Für mich gilt das besonders für Hamburg. Ob du an der Hafenstraße entlang schlenderst, über den Fischmarkt läufst oder dich durch die lebhaften Stände auf Märkten futterst – Streetfood in Hamburg ist so vielfältig wie die Stadt selbst.
Nach etlichen kulinarischen Touren präsentiere ich dir hier meine persönlichen Top 5 Lokale, Märkte und Büdchen, die authentisches Hamburger Streetfood servieren. Mit Insidertipps zu Spezialgerichten, Preisen, Standorten, Reservierungen und Herausforderungen. Ich habe jeden Bissen selbst genossen und kann garantieren: Es wird köstlich, lebendig und unterhaltsam!
🍤 1. Bratwurst-Stube neben Fischmarkt (Große Elbstraße)
- Standort: direkt neben dem St. Pauli Fischmarkt, Große Elbstraße 9
- Spezialität: Goldene Bratwurst aus Hamburger Fleischerei mit typisch würziger Bratwurstsoße und Brötchen
- Preis: ca. 3,50 € pro Bratwurst-Brötchen
Persönlicher Eindruck:
Ich war gegen 08:00 Uhr dort – nach der Fischmarkt-Auktion stehen Händler, Touristen und eingefleischte Hamburger in einer langen Schlange. Die Bratwurst kommt durch den Rost direkt aufs Brötchen, leicht knusprig, saftig und – oh – die Soße: Eine geheime Mischung aus Senf, Curry und Hamburger Kräutern. Ich habe mir vorgestellt, wie die Sonne langsam über die Elbe steigt, der Geruch von Fisch und Brötchen aufsteigt – und ich habe noch nie so glücklich gefrühstückt.
Vorteile & Hinweise:
- Direkt beim Fischmarkt, günstiger Preis, schnelle Bedienung
- Nachteile: Sehr voll am Vormittag, wenig Sitzplätze
🥨 2. Das Lucas – Streetfood am Karolinenplatz (St. Pauli)
- Ort: Karolinenstraße Ecke Beim Grünen Jäger, Nähe Feldstraße
- Spezialität: „Hamburger Labskaus-Brioche-Burger“ – hausgemachtes Labskaus aus Roter Bete, Kartoffeln, Corned Beef, Rührei und Wiener Fleisch im süß-salzigen Briochebrötchen
- Preis: ca. 8,50 € pro Portion
Mein Erlebnis:
Eines Freitagsabends habe ich dort gegessen – die Schlange war lang, aber die Burger wurden frisch zubereitet. Der erste Biss war eine Geschmacksexplosion: die Süße der Brioche, die salzige Tiefe des Labskaus, das Rührei schmelzend – als würde ein Hamburger Hafenlied im Mund spielen. Manchmal bestelle ich es danach nach Hause – und bestelle gleich zwei mehr, weil es so gut war.
Pros & Cons:
- Kreative Kombination, originell, handgemacht
− Kein Sitzplatz, im Winter kalt; lieber abends hingehen
🥙 3. Falafel Factory – City Streetfood am Jungfernstieg
- Standort: Ballindamm 27, direkt an der Binnenalster
- Signature-Gericht: Orientalischer Falafel-Teller mit hausgemachten Falafelbällchen, Hummus, Tabouleh und warmem Pitabrot
- Preis: ca. 10 € für Teller, 6 € für Falafel im Wrap
Meine Eindrücke:
Ich wollte nach dem Journalisten-Sommerfest am Rathausmarkt etwas Leichtes und Lokales – und bin in der Falafel Factory gelandet. Das Gemüse war knackig, die Falafel außen kross, innen cremig. Ich saß draußen mit Blick auf die Binnenalster, der Wind war mild – und ich dachte: „So schmeckt Sommer in Hamburg.“ Freundliche Tellerübergabe, schnelle Zubereitung, Küche sauber – perfekt für Familien.
Vorteile & Hinweise:
- Direkt am Wasser, reichhaltige vegetarische Portionen
- Nachteile: Hohe Laufkundschaft, Mittagspausen voll
🐟 4. Fish Club Pop-up am Hamburger Hafen (Kai 1 Strandperle)
- Ort: Planten un Blomen Kai 1, Strandperle direkt am Hafenbecken
- Signature Eats: „Nordseegeräucherter Lachs im Brötchen mit Dill-Senf-Creme“ & „Fischstäbchen im Brioche-Bun“
- Preis: ca. 9 € für Lachsbrötchen, 7 € für Fischstäbchen-Burger
Meine Anekdote:
Beim Sonnenuntergang wartete ich in der Schlange, während Kreuzfahrtschiffe vorbeizogen. Der Duft von gebratenem Fisch mischte sich mit Hafenluft, Möwengekreisch – und auf einmal war das Anfang August fast magisch. Das Lachsbrötchen war zart, die Creme aromatisch. Ich fühlte mich wie am Meer.
Pluspunkte:
- Einzigartiger Hafenblick, bodenständige Fischgerichte
- Minuspunkte: nur saisonal geöffnet, wetterabhängig

🌶️ 5. Streetfood Festival Dalmannkai (St. Georg)
- Ort: Am Dalmannkai unter den Pastorenbrücken, nah am Hauptbahnhof
- Signature-Gerichte (aus wechselnden Ständen z. B.):
- Eritreische Misir Wot mit Injera (ca. 7 €)
- Tacos mit Linsencurry (ca. 6 €)
- Vegane Buddha Bowls mit Blumenkohl und Quinoa (ca. 8 €)
Eindrücke:
Am Samstag war das Festival voll, aber entspannt. Ich probierte drei Gerichte – und jedes war authentisch, gewürzt, kreativ. Beim Linsencurry stand ich mit Einheimischen im Stehtischkreis, Musik im Hintergrund, und fühlte mich geteilt zwischen Welten – und doch verbunden.
Vorteile:
- Internationale Küche, kreatives Angebot, oft Live-Musik
- Nachteile: Nur samstags geöffnet, beengte Wege bei Andrang
🍛 6. Karo Fisch – Frischer Fischgenuss im Karoviertel
📍Adresse: Marktstraße 92, 20357 Hamburg
💰Preise: Fischbrötchen ab 4,50 €, Fischcurry 9 €, Tagesgerichte variieren
⏰Öffnungszeiten: Montag–Samstag 11:30–20:00 Uhr
Ich liebe Karo Fisch, weil es frischen Fisch aus der Region mit einer kreativen Note serviert. Als ich zum ersten Mal hier war, habe ich das „Fischcurry mit Wildlachs und Kokosmilch“ gegessen – eine wunderbare Mischung aus norddeutschem Fisch und asiatischem Aroma. Die Portion war großzügig, das Gemüse knackig, die Sauce leicht scharf – genau mein Ding!
Weitere Highlights:
- Matjes mit Rote-Bete-Crème im Dinkelbrötchen – mild, cremig, leicht süßlich
- Gebratener Wolfsbarsch mit Kartoffelstampf und Meerrettichschaum – ein echtes Sonntagsessen!
Tipp: Mittags gibt es oft wechselnde Mittagstische für 8–9 €, sehr fair für die Qualität. Sitzplätze sind begrenzt, aber draußen gibt es Bierbänke mit Blick auf die Marktstraße – super gemütlich im Sommer!
🥪 7. Vincent Vegan – Streetfood auf pflanzlich
📍Adresse: Europa Passage (Mönckebergstraße) & Phoenix Center Harburg
💰Preise: Burger ab 7,50 €, Bowls ab 9,00 €, Kombimenüs inkl. Pommes + Drink ab 11,90 €
⏰Öffnungszeiten: Montag–Samstag 10:00–20:00 Uhr
Ich war skeptisch bei veganem Fastfood, aber Vincent Vegan hat mich absolut überzeugt! Der BBQ Beyond Burger war saftig, rauchig und hatte diese perfekte „Grillnote“, die man eigentlich nur von echtem Fleisch erwartet. Dazu gab’s Süßkartoffelpommes mit vegane Mayo – ein Gedicht!
Weitere Tipps:
- Chili-Sin-Carne-Bowl – sättigend, würzig und vollgepackt mit Protein
- Crispy Chicken Style Burger – die vegane Panade knuspert sogar besser als Hähnchen
Tipp: Wer nicht lange warten will, kann über die App Too Good To Go am Abend übriggebliebene Bowls zu stark reduzierten Preisen abholen.
🍖 8. Otto’s Burger – Hamburger Streetfood auf Gourmet-Niveau
📍Adresse: Grindelhof 33, Nähe Uni Hamburg
💰Preise: Burger ab 9,00 €, Fries 3,50 €, Lunch Menü ab 11,50 €
⏰Öffnungszeiten: täglich 12:00–22:00 Uhr
Otto’s Burger serviert das, was ich „Slow-Fastfood“ nenne. Ich bestellte den „Trüffelburger“ mit dry-aged Beef, hausgemachter Trüffelmayo, Rucola und karamellisierten Zwiebeln. Jeder Bissen war ein Erlebnis – man schmeckt die Qualität der Zutaten.
Weitere Favoriten:
- Pulled Pork Burger mit Coleslaw – süß, salzig, saftig
- Veganer Kimchi-Burger – fermentiert und scharf, ideal für Mutige
Tipp: Happy Hour zwischen 15–17 Uhr mit gratis Süßkartoffel-Pommes zu jedem Burger – top Deal!
🍲 9. Markthalle Neun (Pop-up in Hamburg)
📍Event-Location: Wechselt – z. B. Rindermarkthalle St. Pauli oder HafenCity
💰Preise: je nach Stand – Snacks ab 3 €, Hauptgerichte 7–12 €
⏰Nächster Termin: Immer auf www.markthalleneun.de schauen
Ich habe die Berliner „Markthalle Neun“ auf Tour in Hamburg besucht – es war ein Feuerwerk für die Sinne! Internationale Streetfood-Konzepte auf höchstem Niveau. Besonders genossen habe ich:
- Nepalesische Momos – gedämpfte Teigtaschen mit Minz-Dip, unglaublich aromatisch
- Sizilianische Arancini – frittierte Risottobällchen, gefüllt mit Rinderragout und Mozzarella
- Argentinisches Empanada-Trio – mit Chorizo, Spinat & Mais, alle handgemacht
Tipp: Bring unbedingt Bargeld mit – viele Stände haben keine Kartenleser.
📸 Noch ein paar persönliche Empfehlungen:
- Unbedingt zur Blauen Stunde am Fischmarkt essen – das Licht auf der Elbe macht jedes Fischbrötchen fotogen.
- Frühstück in der Rindermarkthalle St. Pauli – dort gibt’s besten Kaffee, frisches Brot und handwerklich produzierte Käse- und Wurstspezialitäten.
- Bei Regen? → Ab ins Mercado Altona! Dort findest du Streetfood-Stände, kleine Cafés und bist gleichzeitig wettergeschützt.
- Kinderfreundlich: Viele Märkte bieten Kindermenüs oder süße Klassiker wie Crêpes, Mini-Pfannkuchen und hausgemachtes Eis.
- Getränke-Tipp: Probiere das lokale Helbing-Kümmel als Digestif nach deftigem Essen – sehr „Hamburgisch“!
ℹ️ Hinweise & Empfehlungen
- Tipp: Früh da sein oder spätnachmittags
Viele Stände sind am Mittag überfüllt. Ich war am frühen Vormittag bei Dalmannkai und konnte entspannt alles probieren. Impulsives Warten ist keine kulinarische Strategie. - Gut geplant: Kartenzahlung und Bar bereithalten
Nicht alle Stände nehmen EC/Kreditkarte. Ich hatte immer mindestens 20 € in bar dabei – und reservierte digitale Rabatte über Apps wie StreetfoodMagie. - Unbedingt probieren: Hafen-ausblick & Stimmung
Der bleibende Eindruck war nicht nur der Geschmack – sondern auch die Atmosphäre: Hafenwind, Marktklänge, Live-Disko an Dalmannkai, oder Mobiles Jazz-Quartett bei der Fischbrötchenbude. - Reservierung? Meist nicht nötig, außer bei festen Sommer-Events
Die meisten Stände haben kein Reservierungssystem. Einzige Ausnahme: bei festen Pop-up-Events mit beschränkter Kapazität wie dem Sommerfahrtsmenü am Kai. Dort war meine Empfehlung: rechtzeitig online reservieren (z. B. über Eventbrite). - Nachhaltig essen – weniger Plastik, mehr Freude
Viele Marktstände bieten stabile Pappschalen und Kartonverpackung, so kann man Müll meiden. Ich bringe auch ein kleines Tragetaschentuch mit, das geht schneller über die Pappe.

🎯 Warum Hamburgs Streetfood mein Lieblingsgericht der Stadt ist
- Die Küche ist ehrlich, regional, weltgewandt – so wie Hamburg selbst.
- Ich habe in diesen Märkten nicht nur gegessen – ich habe Geschichte gerochen, Gespräche gehört, Lächeln gesehen.
- Das Preis-Leistungsverhältnis? Unschlagbar: Für unter 10 € bekam ich Geschmack, Qualität und Kultur gleichzeitig.
- Und ganz ehrlich: Die Erinnerung an ein Lachsbrötchen mit Hafenblick im Rücken ist genauso wertvoll wie ein Abendessen in irgendeinem Luxusradius.
Hamburg auf die Hand schmeckt nach Meeresbrise, orientalischen Gewürzen, warmem Sauerteigbrot, ein bisschen Kümmel und ganz viel Kreativität. Was mir an Hamburgs Streetfood-Szene besonders gefällt: Sie ist multikulturell, weltoffen und bodenständig zugleich. Die Mischung aus Hafennähe, Handwerk und Herzlichkeit gibt jedem Bissen eine Geschichte.
Ich empfehle dir, beim nächsten Besuch in Hamburg nicht nur die Sehenswürdigkeiten, sondern auch die Garküchen, mobilen Stände und kleinen Märkte zu erkunden. Du wirst überrascht sein, wie viel Geschmack sich in einer Serviette verbergen kann.